von Dr. med. Konstantin Wagner
23.10.2024
Wusstest du, dass Darmkrebs mit ca. 64.000 Neuerkrankungen pro Jahr zur zweithäufigsten Krebserkrankung der Frau nach Brustkrebs gehört? Falls nicht, weißt du es jetzt und falls ja, war dir schon vorher klar, dass sich ein Beitrag darüber auf jeden Fall lohnt. Dröseln wir das Ganze mit Blick in die S3-Leitlinie einmal auf:
(Dick-)Darmkrebs wird auf „schlau“ kolorektales Karzinom (KRK) genannt. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine bösartige Wucherung des Kolons (= Dickdarm) oder des Rektums (= End- oder Mastdarm). Darmkrebs entsteht fast immer aus zunächst gutartigen Vorstufen, sogenannten Polypen. Die meisten dieser Darmpolypen bleiben klein und harmlos, manche aber wachsen über viele Jahre und einige werden bösartig.
Die Lokalisationshäufigkeit steigt nach aboral (= vom Mund entfernt) an, das heißt in den weiter vom Mund entfernten Dickdarmteilen wird häufiger Darmkrebs gefunden.
Leider gibt es keine auffälligen oder charakteristischen Frühsymptome. Darauf solltest du aber achten und bei Unsicherheiten lieber einmal zu viel als zu wenig nachschauen lassen:
Weil spezifische Symptome fehlen und häufig erst im Spätstadium deutliche Beschwerden auftreten, fällt der Vorsorge eine so große Bedeutung zu.
Darmkrebsvorsorge für Gesunde ab 50 Jahre ohne erhöhtes Risiko.
Alter ≥ 50
Alter ≥ 55
Koloskopie plus Digital rektale Untersuchung (= Tastuntersuchung des Enddarms mit dem Finger)
Jedes positive Ergebnis eines Stuhltestes macht die vollständige Untersuchung des Dickdarms erforderlich!
Die Behandlung richtet sich nach dem Stadium, in dem sich der Darmkrebs befindet, dem Allgemeinzustand der Patient*in und der Molekularbiologie (= vereinfacht Aggressivität) des Tumors. Zur Einteilung wird geschaut, wie groß der Tumor ist und ob er teilweise oder komplett durch die Wand des Darms durchgebrochen ist, ob örtliche Lymphknoten befallen sind und ob der Krebs bereits in andere Bereiche des Körpers gestreut hat (Metastasierung).
Bildnachweise:
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Hallo, ich heiße Konstantin und bin Facharzt für Gynäkologie und Geburtsmedizin. Nach meinem Medizinstudium in München habe ich von 2015 bis 2020 in einer maximalversorgenden Klinik in Kassel gearbeitet. Dort hatte ich es mit unzähligen spannenden Fällen zu tun, betreute hunderte Geburten und sammelte einen großen medizinischen Erfahrungsschatz. Seit 2020 widme ich mich der niedergelassenen Tätigkeit in meiner eigenen gynäkologischen Praxis in Kassel.
Im Kontakt mit meinen Patientinnen wurde mir bewusst, wie schwer es medizinischen Laien oft fällt, echte Fachinformationen von Mythen und Internet-Panikmache zu unterscheiden. Ich habe es mir daher zur Aufgabe gemacht, fundiertes Wissen zu meinen Fachgebieten zur Verfügung zu stellen – in verschiedensten Formaten sowie auf nachvollziehbare und kurzweilige Weise.
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